Mehr über die Martin Luther Stiftung Hanau
Dem diakonischen Gedanken verpflichtet – das heißt für uns:
Professionelle Begleitung und Pflege – denn Diakonie hat sich von Anfang dafür eingesetzt, Menschen für ihre Arbeit zu qualifizieren.
Dem diakonischen Gedanken verpflichtet – das heißt für uns:
Seelsorgliche Begleitung und Angebote – denn Diakonie hat von Anfang an verstanden, dass Menschen Menschen brauchen, die für ihre Seele da sind.
Dem diakonischen Gedanken verpflichtet – das heißt für uns:
Unsere christlich-biblischen Werte im Alltag einlösen – es ist Gottes Würde selbst, die in der Würde unserer alt gewordenen Bewohnerinnen und Bewohner geschützt (oder verletzt…) wird.
SEELSORGE
Füreinander sorgen, sich umeinander sorgen, umsorgt sein, sorgsam miteinander umgehen – „Sorgen“ verbindet uns miteinander und ist ein wichtiger Baustein von Sinn im Leben.
In unseren Häusern sollen Sie sich umsorgt fühlen, an Leib und Seele. Deshalb bieten wir Ihnen in allen unseren Häusern seelsorgliche Begleitung und Unterstützung an.
Seelsorgliche Begleitung geschieht vielfältig in unseren Häusern:
Seelsorgliche Begleitung geschieht vielfältig in unseren Häusern:
- Wir feiern miteinander Gottesdienste.
- Wir feiern miteinander Feste: zu den kirchlichen Festtagen, zu besonderen Anlässen im Laufe des Jahres.
- Wir feiern miteinander das Leben: mit einem persönlichen Geburtstagsgruß für Sie.
- Wir begegnen uns: zwanglos auf dem Weg oder verabredet in Ihrem Zimmer, zu Gesprächen „zwischen Tür und Angel“ oder bewusst gestaltet.
- Wir bekräftigen die Würde des Lebens am Ende des Lebens: mit einer Aussegnungsfeier am Sterbebett; mit unserem jährlichen Totengedenken am Ewigkeitssonntag.
- Wir gestalten Räume mit Kunst: Kunst, die in Zwiesprache bringt mit den existentiellen Fragen des Lebens.
Kontakt
Pfarrerin Beate Kemmler
Martin-Luther-Stiftung Hanau
Martin-Luther-Anlage 8
63450 Hanau
Tel. 06181 – 2902 1266
beate.kemmler@vmls.de
Über Pfarrerin Kemmler erfahren Sie auch, wer in Ihrem Haus als Seelsorger/in für Sie da ist
Wusstest du schon..?
… dass das „Geschenkpaket“, das „Kronenkreuz“, seinen Ursprung in zwei Buchstaben hat: „I“ und „M“?. „I“ und „M“ stehen für „Innere Mission“, die christlich soziale Aufbruchbewegung in der Zeit der frühen Industrialisierung. Durch die Wanderbewegung von den Dörfern in die Industriestädte zerbrachen familiäre Sicherheiten, besonders für die Kinder. Armut breitete sich aus. Mit der äußeren Verarmung ging eine Verarmung des Denkens und Fühlens einher. Die Protagonisten der „Inneren Mission“, engagierte Pfarrer, Pädagogen, Christenmenschen aller Coleur, verstanden, dass es beides brauchte: Abhilfe gegen die materielle Not – Orientierung in der seelischen Not. In dieser Zeit entstanden Kindergärten und Sonntagsschulen, Schulspeisungen und Waisenhäuser ; Wohnheime für die umherziehenden Handwerker, Tagelöhner Fabrikarbeiter und alleinstehenden Frauen.
Die „Innere Mission“ verstand: ist der Blick auf den Einzelnen: eEs braucht die materielle Verbesserung der Lebensverhältnisse. Und es braucht die Wertschätzung und Würdigung des Einzelnen, damit er/sie seine/ihre Würde zurück gewinnen kann. Denn materielle Armut korrumpiert auch Gedanken, Gefühle und Beziehungen. Bildung und Seelsorge waren der Raum für geistige, emotionale und persönliche Entfaltung. Das ist das Vermächtnis der „Inneren Mission“ für die Diakonie heute: der einzelne Mensch mit seinen Bedürfnissen nach Sinn und Würde muss im Mittelpunkt stehen. Bildung und Seelsorge können Raum schaffen für diese Bedürfnisse. Arbeit, Wohnen, Essen, Pflege sind Menschenrechte. Bildung und Seelsorge sind ebensolche Menschenrechte.
… dass die Geschichte der Martin Luther Stiftung Hanau“ eng mit der Geschichte der evangelischen ChristInnen in Hanau verbunden ist? Die Geschichte der „Martin Luther Stiftung“ begann 1880, als im Zuge der kirchlich-sozialen Aufbruchbewegung engagierte Hanauer ChristInnen zusammen mit dem Pfarrer der Marienkirche, Ernst Sopp, eine Diakonissenstation zur häuslichen Krankenpflege gründeten. Schon 1888 bauten sie hinter dem alten französischen Friedhof ein Krankenhaus – es ist das heutige Gelände der Martin Luther Anlage 8. Das Krankenhaus wuchs über die Jahre auf 220 Betten mit einer Personalstärke von 45 Diakonissen und 30 weiteren Angestellten. 1932 wurde es in „Gustav Adolf Krankenhaus“ umbenannt. Nach seiner Zerstörung im März 1945 entschied man sich in den Wiederaufbaujahren gegen die Krankenpflege und für die Altenpflege - in den Nachkriegsjahren schienen die alten Menschen die Hilflosesten zu sein. Im Laufe der folgenden Jahrzehnte wurde auf der Martin-Luther-Anlage 8 in Hanau gebaut, abgerissen, umgebaut, neu gebaut. In den 2000er Jahren kamen Standorte auch außerhalb von Hanau hinzu: Gelhausen, Büdesehim, Schlüchtern, Erlensee, Bad Salzschlirf. Einst hatten sich Hanauer ChristInnen von der Not alter und kranker Menschen berühren lassen - aus ihrer Betroffenheit und ihrem persönlichen Engagement ist ein großes Unternehmen der christlichen Sozialarbeit geworden, mit rund 1200 Wohn- und Pflegeplätzen (seit 2024 gehört auch die Althanauer Hospitaltstiftung dazu) und über 900 MitarbeiterInnen.
…dass das altertümlich klingende Wort „Diakonie“ auch wirklich aus dem Altertum kommt?
Es ist ein griechisches Wort – diakonia – und hat bei den alten Griechen den Service am Tisch bezeichnet: das Essen auftragen und wegbringen, aufräumen, kehren, spülen. Weil uns Menschen das Essen so wichtig ist – für unser körperliches Wohlergehen, und auch unsere innere Stimmung – ist das Wort „diakonia“ bald auch im übertragenen Sinn gebraucht worden für alles, was uns guttut, was uns hilft – für alles, was uns den Tisch deckt für Leib und Seele. In der christlichen Kultur ist „diakonia“ zu dem Sammelwort geworden für Tätigkeiten und Anstrengungen, die Menschen in Not „den Tisch decken“. Und weil ein „a“ am Ende nicht so flüssig zu sprechen ist, hat sich das „a“ von „diakonia“ abgeschliffen auf das „e“, so dass wir heute „Diakonie“ sagen, aber immer noch „diakonia“ meinen.
Wenn Menschen im Sinne der Diakonie, tätig werden, setzen sie sich, oft ganz real, mit dem, der Hilfe sucht, an einen Tisch: sie haben den Mut, das Schwere, auch Unerträgliche, beim Namen zu nennen. Um sich dann nicht achselzuckend damit abzufinden, sondern das „auf den Tisch zu legen“, was das Leben, auch im Leiden, erträglicher, anders, besser machen kann; wie ein Mensch in Not würdig behandelt und wertgeschätzt, unterstützt und begleitet werden kann.